Der letzte Dinslakener Nachtwächter

 

Heinrich Denkhaus senior, Schneider und Nachtwächter, wohnte 1883/84 Sektion I (Innenstadt) Haus Nummer 34. Er galt als Verwaltungsbeamter und gehörte zur Polizeiverwaltung der Gemeinde Dinslaken. Geboren wurde er 1831. Im Adressbuch für 1883 ist ebenfalls ein Heinrich Denkhaus jun., Schneidergeselle verzeichnet.

In der Einwohnerliste von Dinslaken im Jahre 1858 wird Heinrich Denkhaus, 27 Jahre alt, Beruf Schneider genannt. Er wohnte zusammen mit seiner Mutter, der Wwe. Denkhaus, geb. Steinberg, 71 Jahre alt, ohne Beruf, zusammen.

 

 

Über sein finanzielles Einkommen wird in einem Bericht im Heimatkalender 1963 "Im Etat von 1895 geblättert" berichtet:

Am wenigsten verdiente der Nachtwächter und Laternenanzünder, der sich mit einem Jahreseinkommen von 650 Mark genügen musste.

Über die Art der Laternen wird nichts berichtet.

 

Im August 1900 beschlossen die Stadtverordneten, einen Laternenanzünder anzustellen und übertrugen dem Schneider Denkhaus die Wartung der Laternen zum Jahresbetrage von 450 M. Doch scheint die Wartung durch Denkhaus nicht den Erwartungen entsprochen zu haben, denn schon im Oktober des gleichen Jahres wurde einstweilen dem Schneidermeister Howeg zu 50 M in den Winter- und 30 M in den Sommermonaten die Wartung übertragen.

 

Denkhaus ist im Jahr 2006 wieder als Nachtwächter unterwegs. Für die Sicherheit der Nacht ist er nicht mehr zuständig. Interessierte Bürger erhalten von Eduard Sachtje im Nachtwächter-Outfit Informationen über die Stadtgeschichte.

 

Quellen: Rudolf Stampfuß / Anneliese Triller: Geschichte der Stadt Dinslaken 1273 – 1973. Neustadt an der Aisch 1973
Adressbuch 1883 des Kreises Mülheim

 

Letzte Änderung: 12.11.08